Die Schulöffnungen sind ein Schritt in Richtung Normalität, doch für viele Schüler:innen fühlt es sich nicht normal an. Freunde sollen nicht umarmt werden, und im Unterricht gilt Maskenpflicht.
Was können Eltern machen, damit sich der Nachwuchs an die neuen Gegebenheiten im Schulalltag gewöhnt?
„Wichtig ist, dass Kinder begreifen, warum sie etwas tun müssen und wozu die Maßnahmen gut sind. Man sollte kindgerecht erklären, wie Infektionen zustande kommen und dass die Hygienemaßnahmen sie eindämmen. Aber auch das Ziel zu erwähnen ist meiner Ansicht nach ein wichtiger Motivator für Kinder: möglichst bald wieder in einen normalen Schulalltag zurückzukehren“, erklärt pme-Elternberaterin Jenny Rogge aus Hannover.
Die Schulen öffnen, doch das Virus und die Angst vor der Ansteckung sind noch da. Keiner weiß, wie sich das Infektionsgeschehen in den nächsten Wochen entwickeln wird.
Wie können Eltern ihre Kinder für einen sicheren Schulstart wappnen?
„Die Regelungen aus dem letzten Jahr wurden in vielen Bundesländern aktuell noch einmal verschärft. Auch konnte man im letzten Jahr bereits vielerorts erkennen, dass die Hygienekonzepte an vielen Schulen gegriffen und große Ausbrüche an Schulen nicht stattgefunden haben“, fasst pme-Elternberaterin Katrin Drescher aus Bonn zusammen.
Morgens länger zu schlafen ist für einige Schüler:innen ein wahrer Segen. Nicht halb verschlafen um 7 Uhr in der Kälte zur Schule fahren zu müssen gehört zu den Vorteilen des Homeschooling. Auch die Aufgaben frei einteilen zu können erfährt große Wertschätzung unter den jungen Leuten.
Wie groß ist die Lust, in die Schule zurückzukehren?
Rogge sagt: „Auch wenn es hier große individuelle Unterschiede gibt: Ihre Freunde wiederzusehen ist für die meisten das Allerwichtigste. Aber auch in Gemeinschaft zu lernen, anstatt allein zu Hause, sehnen viele Kinder herbei“.
„Ebenso ist bei vielen Kindern die Sehnsucht nach Schulalltag vorhanden, auch wenn dieser aktuell noch unter Corona-Bedingungen, z. B. mit Maske und Wechselunterricht, stattfindet. Auch mehr soziale Interaktion mit Lehrern und Mitschülern ist so möglich“, ergänzt Drescher.
Es gibt allerdings auch Schüler:innen, die sich in der Schule nie besonders wohlgefühlt haben – entweder weil Sie mit bestimmten Lehrern nicht zurechtkommen oder weil sie von Klassenkameraden ausgegrenzt werden. In der Zeit des Lockdowns waren diese Probleme plötzlich verschwunden.
Was können Eltern tun, um ihre Kinder zu motivieren, wieder zurückzukehren?
„In vielen Städten und Kommunen gibt es externe Fachleute, die an Schulen Lehrer ausbilden und Antimobbing-Konzepte als feste Bestandteile integrieren. Wichtig ist, die Probleme der Kinder ernst zu nehmen und in den Schulen mit den Lehrern offen darüber zu reden. Es gilt auch, die Lehrer ein Stück weit in die Pflicht zu nehmen, aktiv gegen Mobbing und Ausgrenzung vorzugehen und das Thema nicht zu bagatellisieren, auch wenn dies zusätzliche Gespräche und Maßnahmen in den Klassen erfordert. Je früher man aktiv gegen aufkommendes Mobbing eingreift, desto besser kann man es bereits im Keim ersticken“, rät Drescher.
Den ganzen Tag mit seinen Schulaufgaben allein zu sein und nur punktuell mit der Lehrperson in Kontakt zu treten, erschwert die Lernsituation. Nicht allen Schüler:innen fällt es leicht, die Aufgaben eigenständig zu bearbeiten. Eltern fürchten, dass ihr Kind zu große Lernlücken beim Schulstart aufweist und nicht mehr hinterherkommt.
Was können Eltern bei zu großen Wissenslücken ihrer Kinder tun?
„Wenn diese Befürchtung besteht, ist ebenfalls ein Austausch mit den Lehrern zu empfehlen. Diese können evtl. bereits beurteilen, wo konkrete Unterstützungsmaßnahmen nötig sind, ggf. in Form von Nachhilfe. Allerdings sollte man sich auch vor Augen führen, dass wirklich alle von dieser besonderen Lernsituation betroffen sind bzw. waren“, empfiehlt Rogge.
Der pme Familienservice unterstützt Eltern und ihre Kinder in vielen Bereichen des Alltags. Auch im Lockdown wurden neue Konzepte getestet, um Familien zu entlasten.
Welche Angebote bietet der pme Familienservice Eltern mit schulpflichtigen Kindern?
„Im Rahmen der Elternberatung können wir die Ängste und Sorgen mit den Eltern besprechen und – falls notwendig – an Hilfeeinrichtungen verweisen bzw. Lernplattformen weiterempfehlen. Zudem bietet der pme Familienservice virtuelle Kinderbetreuung und Online-Nachhilfe mit bidi an“, so Rogge.
Unsere Elternberaterinnen
- Jenny Rogge, pme-Elternberaterin am Standort Hannover
- Katrin Drescher, pme-Elternberaterin am Standort Bonn
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