Der iga.Report untersucht die Wirksamkeit und den Nutzen von arbeitsweltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention. In den untersuchten Studien rückte in den letzten sechs Jahren immer stärker die Frage in den Mittelpunkt, wie sich Stress und psychische Störungen im betrieblichen Setting reduzieren lassen. Daneben lag der Fokus auf Programmen zur Förderung der körperlichen Aktivität, zur gesunden Ernährung, zur Vermeidung von Muskel-Skelett-Erkrankungen und von Suchtverhalten (Tabak, Alkohol).
Kombinierte Programme sind wirksamer
Insgesamt bewiesen sich gesundheitsförderliche Programme als wirksamer, wenn Maßnahmen kombiniert wurden. Technologiebasierte Programme wie Apps, Webinare, Chats mit Präsenzveranstaltungen (Seminare) brachten – gekoppelt mit Angeboten zur persönlichen Beratung durch Fachpersonal – die größten Erfolge. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen ließen sich im betrieblichen Kontext mit einem Mix an Maßnahmen immer besser vorbeugen.
Top-Themen: Achtsamkeit, Stresssenkung und Resilienzförderung
Zur Stärkung der psychischen Gesundheit bewährten sich besonders Interventionen zu den Themen Achtsamkeit, Stresssenkung und Resilienzförderung. Positive Effekte wurden auch erzielt, wenn Führungskräfte über die Entstehung von und den Umgang mit psychischen Störungen aufgeklärt wurden.
Bei der Rauchentwöhnung konnten Programme in Gruppenarbeiten, persönliche Beratungen, medikamentöse Behandlungen sowie kombinierte Maßnahmen überzeugen.
Wichtige Erkenntnis: Der Arbeitsplatz stellte sich als geeignetes Setting heraus. Denn hier werden Menschen frühzeitig erreicht, können sich zu Maßnahmen melden und Unterstützung erhalten. Entscheidend für die Wirksamkeit ist allerdings der Faktor Freiwilligkeit.
Weitere Ansatzpunkte für Arbeitgeber, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen aktiv zu fördern, bestehen darin, höhenverstellbare Büromöbel sowie aktive Arbeitsabläufe und -stationen zu installieren. Auch die einfache Verfügbarkeit von gesünderen Speisen wie Obst, Getränken und Mittagessen am Arbeitsplatz beeinflusst das Ernährungsverhalten nachweislich positiv.
Aus der pme-Praxis
In der Beratung von Unternehmenskunden macht unsere BGM-Verantwortliche bei pme, Petra Dinkelacker, die Erfahrung, dass sich die BGM-Instrumente „Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement“ oder die „Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung“ anbieten. Dadurch kann analysiert werden, wie und wo kritische Belastungen am Arbeitsplatz bestehen, die mittel- oder längerfristig zu Erkrankungen führen können. Darauf abgestimmt können Maßnahmen und Schulungen passgenau entwickelt werden, um Belastungen zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
Quelle https://www.iga-info.de/veroeffentlichungen/igareporte/igareport-40/